Leroy Sané hat sich kurz nach seinem Platzverweis gegen Österreich für die Tätlichkeit entschuldigt. „Das Spiel geht heute auf mich, das geht auf meine Kappe. Da muss ich mich beherrschen, das kann nicht passieren, da habe ich die Mannschaft im Stich gelassen“, sagte der 27-Jährige nach dem 0:2 am Dienstagabend in Wien. Auch bei seinen Kollegen der Fußball-Nationalmannschaft habe er sich noch in der Kabine für sein Vergehen entschuldigt.
Der Profi des FC Bayern München hatte Gegenspieler Phillipp Mwene zu Beginn der zweiten Halbzeit nach einem Zweikampf mit einem Schlag niedergestreckt und sah die Rote Karte (49.). „Das war nichts Persönliches gegen Philipp, das war meine eigene Leistung, wie gesagt, das darf mir nicht passieren“, erklärte Sané den Vorfall. „Ich bin motiviert, ich will, dass wir in die richtige Richtung gehen“, sagte er.
Wegen des Vergehens droht Sané eine Sperre von mindestens drei Spielen durch den Weltverband FIFA. Damit würde der Münchner Bundestrainer Julian Nagelsmann erst wieder im letzten EM-Testspiel Anfang Juni zur Verfügung stehen. Vor dem Heim-Turnier 2024 sind im kommenden März sowie in der direkten Vorbereitung nach dem Ende der Bundesliga-Saison jeweils zwei Testspiele geplant.
Die Regularien der FIFA sehen für „Tätlichkeiten, einschließlich Ellbogenschlag, Boxen, Treten, Beißen, Spucken oder Schlagen“ gegen alle Beteiligten außer den Schiedsrichtern eine Mindestsperre von drei Spielen oder für „eine angemessene Zeitspanne“ vor. Je nach Wertung der Disziplinarkommission könnte der 27-Jährige also auch länger fehlen. Rote Karten in Testspielen werden in der Regel nicht mit Sperren für Partien in folgenden Wettbewerben geahndet.
Sané hatte in dieser Saison für die Bayern starke Spiele gezeigt. Beim 2:3 am Samstag in Berlin gegen die Türkei und am Dienstag in Österreich enttäuschte er wie die gesamte DFB-Auswahl. „Kleinmachen müssen wir uns generell nicht. Wir haben eine super Qualität im Kader. Deswegen ist es von draußen so schwer zu verstehen, warum es nicht funktioniert“, sagte Sané zur schwierigen Situation der DFB-Auswahl.